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02.03.2020

Bob-WM: Deutscher Dreifacherfolg im Viererbob – Friedrich kürt sich zum Doppel-Weltmeister von Altenberg

• Gold für Francesco Friedrich

• Silber für Johannes Lochner

• Bronze für Nico Walther

© Bildnachweis: Viesturs Lacis

Altenberg (bsd/01.03.2020) Besser hätten die Heim-Weltmeisterschaften in Altenberg für Team Deutschland nicht enden können: Im Viererbob-Rennen waren die drei deutschen Teams um die Piloten Francesco Friedrich, Johannes Lochner und Nico Walther im ENSO Eiskanal nicht zu schlagen und feierten am letzten WM-Tag einen sensationellen Dreifachtriumph.

Ganz oben stand an diesem Tag der Überflieger und Dominator der letzten Jahre: Francesco Friedrich. Nach seinem Zweierbob-Gold vergangenes Wochenende kürte sich der 29-Jährige aus dem benachbarten Pirna zum Doppel-Weltmeister von Altenberg.

Nach dem dritten Lauf lag Friedrich mit seiner Crew Candy Bauer, Martin Grothkopp und Alexander Schüller zeitgleich mit Nico Walther auf Platz eins. Nur eine Hundertstel trennten die beiden Piloten von Pilot Nummer drei, Johannes Lochner. Doch Friedrich ließ sich den neunten Titel in Folge nicht mehr nehmen und gewann mit einem Vorsprung von nur 0,05 Sekunden in einem wahren Herzschlagfinale Gold: „Das ist einfach unglaublich. Wir hatten gestern einen Pleitetag, sind dann nochmal in der Garage gestanden, und das wurde heute belohnt. Die Jungs haben mich super ins Rennen gebracht. Das war einfach eine tolle Mannschaftsleistung von uns Fünf. Thorsten hat uns heute und gestern den Rücken freigehalten. Und die anderen drei haben einen super Job am Start heute gemacht. Das ist Wahnsinn und unglaublich zugleich.“

Die Silbermedaille ging an den Berchtesgadener Johannes Lochner mit seinem Team Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp.

Nach seiner Silbermedaille im Zweierbob vor einer Woche gewann der 29-Jährige das zweite Edelmetall bei dieser WM und schloss damit mit einer Top-Leistung eine für ihn sehr schwierige Saison ab: „Hut ab vor Franz. Ich finde es faszinierend bei ihm. Wir trainieren auch das ganze Jahr, und er schafft es jedes Mal mit seiner Mannschaft, seit Jahren immer beim Höhepunkt solche Leistungen abzuliefern. Wir versuchen, von ihm zu lernen – gerade auch von seiner Mentalität. Er hat verdient gewonnen.“

Bronze gewann der zweite Local Hero von Altenberg, Nico Walther. Seine Crew um Paul Krenz, Joshua Bluhm und Eric Franke stärkte dem 29-Jährigen während der gesamten Saison den Rücken – denn genau auf dieser Bahn war Walther vor Saisonstart schwer gestürzt und kämpfte sich anschließend zurück an die Spitze und ins deutsche Weltcup-Team.

Team Walther betonte in den Siegerinterviews nochmals, dass sie definitiv Bronze gewonnen und nicht Gold verloren haben: „Wir sind super happy. Nach dem harten Jahr hier auf dem Podium zu stehen, ist für uns ein Traum. Für uns ist Bronze wie Gold.“

Anschieber Paul Krenz hatte kurz vor dem WM-Start noch mit einer Verletzung zu kämpfen und kam rechtzeitig zurück in den großen Schlitten. In den Zweierbob-Wettkampf vor einer Woche war Eric Franke noch kurzfristig eingestiegen: „Vor zwei Wochen bin ich nicht mal auf dem Bob gesessen, ich habe immer noch einen gebrochenen Fuß, und daher kann man mit dem dritten Platz bei der WM durchaus zufrieden sein. Gerade nach dieser Saison mit drei Stürzen – einen besseren Abschluss gibt es nicht. Klar wären wir gerne weiter nach vorne gefahren, aber Top 3 war unser Ziel.“

Cheftrainer René Spies bilanzierte die beiden WM-Wochen in Altenberg als überragendes Team-Ergebnis aller drei Piloten: „Franz stand heute nur im letzten Lauf über allen. Was Nico und Hansi geleistet haben, war aller Ehren wert. Franz hat es am Ende jetzt wieder gemacht, aber das war eine herausragende Leistung von allen dreien. Wir sind alle müde jetzt, aber sehr zufrieden.“

Im Anschluss an das Rennen gab Nico Walther aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Der 29-Jährige startete im Jahr 2011 seine Karriere als Bob-Pilot, zuvor war der Dresdner im Rennrodeln unterwegs gewesen. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Silbermedaille im Viererbob bei den Olympischen Winterspielen 2018 in PyeongChang, zwei WM-Silbermedaillen und drei Bronzemedaillen.

„Der schwere Trainingssturz, bei dem ich mir den Halswirbel angebrochen habe, ist laut meinen Ärzten nicht ohne Folgen geblieben. Das war anscheinend kurz vor der Querschnittslähmung, und deswegen habe ich mich dazu entschieden, dass meine Gesundheit wichtiger ist als die Jagd nach den letzten Hundertsteln. Ich möchte mich an dieser Stelle bei all meinen Fans und Partnern bedanken, dass sie mich in den letzten Jahren so toll unterstützt haben.“


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