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15.08.2022

Lukas Märtens holt EM-Silber über 800 Meter in Herzschlagfinale

Am Vorabend hatte Lukas Märtens noch auf der Tribüne gesessen, um seiner Freundin Isabel Gose (beide SC Magdeburg) die Daumen zu drücken und mitanzusehen, wie diese über 800m Freistil die Silbermedaille gewann. Am Samstag lief es bei den Europameisterschaften in Rom (ITA) dann genau andersherum: Während Gose auf den Rängen mitfieberte, war es nun Märtens, der im Finale über die 800m seinerseits Silber gewann.

Abend als Zweiter an, nur der Italiener Gregorio Paltrinieri, der in 7:40,86 einen neuen Meisterschaftsrekord aufstellte, war noch schneller. Bereits bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) hatte sich Märtens Ende Juni eine Silbermedaille gesichert, damals jedoch auf der halb so langen Strecke. “Das Rennen hat sich sehr gut angefühlt, ich bin gut reingekommen. Ich hatte es ein bisschen anders erwartet und dachte, dass Gregorio (Paltrinieri, Anm. d. Red.) wie sonst gleich nach vorne sprintet. Aber ich denke, in so einem Feld muss man sich erstmal behaupten und das habe ich über die 800 Meter gut gemacht”, freute er sich über seinen erneuten Medaillen-Coup.

Es war ein EM-Finale, das an Spannung kaum zu überbieten war. Der Deutsche kam als Schnellster aus den Blöcken, nach den ersten 100 Metern und dann noch einmal nach 300 Metern führte er. Anfangs war es ein Trio an der Spitze mit Paltrinieri, Märtens und dem Ukrainer Mykhailo Romanchuk. Zur Halbzeit des Rennens lag der spätere Sieger lediglich eine Hundertstel vor Märtens, erst ab 500 Metern löste sich Paltrinieri nach und nach. Der Kampf um die weiteren Medaillenplätze blieb jedoch spannend, denn neben Märtens und Romanchuk attackierte auf einmal auch der zweite Italiener Lorenzo Galossi. Doch Märtens verteidigte den zweiten Platz erfolgreich bis zum Schluss, wohingegen sein Trainingskollege Romanchuk von Galossi, der mit 7:43,37 einen neuen Juniorenweltrekord erzielte, noch geschnappt wurde und als Vierter (7:45,03) am Ende leer ausging.

Der zweite deutsche Finalist Sven Schwarz (Hannover 96) überzeugte ebenfalls, er kam mit 7:47,36 direkt hinter Romanchuk auf Rang fünf und blieb damit lediglich sieben Zehntel über seiner Bestzeit. “Platz fünf ist okay, meine Bestzeit ist 7:46, ich hätte mir erhofft, dass es also noch ein Stückchen schneller geht, aber von der Platzierung her ist es okay”, sagte er. Vizeweltmeister Florian Wellbrock (SC Magdeburg) hatte auf einen Start über die 800m Freistil verzichtet, nachdem er im Vorfeld der EM durch eine Corona-Infektion geschwächt wurde.

Auch Märtens hatte Corona, hat die Infektion aber gut überstanden und nun für die nächsten Tage noch große Ziele. “Ich denke, für mich ist noch sehr viel drin”, erklärte er. “Ich habe morgen noch die 200 Meter, wahrscheinlich Vorlauf, Halbfinale und dann Finale, und dann nochmal die 400 Meter. Das sind Strecken, auf denen ich mir auf jeden Fall etwas ausrechne, aber man darf nicht vergessen, dass dieser Wettkampf jetzt auch schon sehr, sehr kräftezehrend war.” Die besondere Stimmung bei der Siegerehrung, bei der Paltrinieri von seinen Landsleuten frenetisch gefeiert wurde, sorgte auch bei Märtens für Motivation: "Ab heute träume ich davon, so etwas einmal vor deutschem Publikum zu erleben."


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