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17.08.2022

Florian Wellbrock wird nach der Corona-Infektion EM-Fünfter über 1500m Freistil

Es hat nicht sollen sein für Florian Wellbrock (SC Magdeburg). In der Vorbereitung auf die Europameisterschaften hatte Deutschlands Schwimm-Star Corona gehabt und war mit entsprechendem Trainingsrückstand nach Rom gereist (ITA), zuletzt plagten ihn auch schon wieder leichte Erkältungssymptome. Unter diesen Bedingungen war für den WM-Bronzemedaillengewinner am Dienstagabend diesmal über 1500m Freistil nicht mehr drin als der fünfte Platz in 15:02,51 Minuten.

“Es ist gerade ein bisschen emotionales Chaos. Ich habe mich eigentlich in der Vorbereitung in den letzten zwei Tagen ganz gut gefühlt, deswegen war die Zeit jetzt schon ein bisschen überraschend”, sagte Wellbrock. “Aber wir wussten alle, worauf wir uns einlassen. Ich nehme das jetzt, wie es kommt. Ich weiß, dass ich deutlich mehr kann und das wissen glaube ich auch alle anderen, deswegen heißt es jetzt durchatmen und dann machen wir es nächstes Jahr wieder besser.”

Trotz der schwierigen Umstände hatte sich Wellbrock der Konkurrenz gestellt, doch nach gutem Beginn - nach den ersten 200 Metern lag er noch auf Rang zwei, nach einem Drittel des Rennens war er immer noch Dritter -, musste er an der Spitze relativ zeitig abreißen lassen. “Ich habe schon früh gemerkt, dass es heute nicht so aufgeht. Als ich die beiden Jungs an der Spitze (Gregorio Paltrinieri (ITA) und Mykhailo Romanchuk (UKR), Anm. d. Red.) verloren hatte, hatte ich noch ein bisschen die Hoffnung auf Bronze, aber auch das war heute leider nicht möglich”, sagte er.

Die beiden Führenden hatten zu diesem Zeitpunkt bereits fast fünf Sekunden Vorsprung auf den Deutschen. Anfangs hatte noch der Italiener geführt, der bei der EM zuvor schon das Rennen über 800m Freistil für sich entschieden hatte, doch ab der 800-Meter-Marke konnte sich dann Romanchuk immer mehr absetzen. Zeitweise schwamm er einen Vorsprung von vier Sekunden heraus, und auch wenn Paltrinieri am Ende noch einmal etwas herankam, war dem Ukrainer der Titel in neuer Bestzeit von 14:36,10 nicht mehr zu nehmen. Paltrinieri wurde Zweiter in 14:39,79, die Bronzemedaille ging an den Franzosen Damien Joly (14:50,86). Dieser war nach 600 Metern an Florian Wellbrock vorbeigezogen, nach 850 Metern wurde der Magdeburger dann auch noch vom zweiten Italiener Domenico Acerenza (14:56,15) überholt. Doch er kämpfte sich tapfer ins Ziel. Und freute sich am Ende mit seinem ukrainischen Trainingskollegen, der sich im März nach der Flucht vor dem Krieg in seiner Heimat der Magdeburger Trainingsgruppe von Bernd Berkhahn angeschlossen hatte. “Es ist Wahnsinn. Neuer ukrainischer Rekord, persönliche Bestzeit. Das macht mich auch irgendwo stolz, Teil dieser Trainingsgruppe zu sein”, erklärte Wellbrock. “Auch mit Isabel Gose, Lukas Märtens, Micha Romanchuk, das ist schon Wahnsinn, was wir da zuhause in Magdeburg haben. Und ich freue mich, wenn ich wieder ins Training einsteigen kann.”

Bezüglich der geplanten EM-Starts im Freiwasser hielt sich der 24-Jährige noch bedeckt: “Wie wir mit Freiwasser weitermachen, haben wir noch nicht entschieden. Wir haben jetzt das Ergebnis und jetzt müssen die Coaches schauen wie wir weitermachen. Das wird dann sicherlich in den nächsten ein bis zwei Tagen stattfinden.”

Oliver Klemet (SG Frankfurt) kam mit 15:10,57 als Achter ein. “Ich hab gedacht, es kann heute noch ein bisschen schneller werden als gestern früh (im Vorlauf war Klemet 15:10,05 geschwommen, Anm. d. Red.). Aber ich denke, es ist okay”, meinte der 20-Jährige. Auch er war im Vorfeld der EM als Letzter im deutschen Team erst vor wenigen Wochen von einer Coronavirus-Infektion heimgesucht worden, so dass bereits die Finalteilnahme für den Freiwasserspezialisten als großer Erfolg zu werten war. Dort wird er sich dann in den nächsten Tagen nochmals präsentieren. “Das Freiwasserprogramm müssen wir nochmal besprechen. Aber ich denke, es wird bei einer von beiden Strecken (5km oder 10km, Anm. d. Red.) bleiben, und der Staffel”, so Klemet.


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