Starke Bestzeiten für Isabel Gose und Lucas Matzerath
Erst seit dieser Saison orientiert sich Isabel Gose verstärkt in Richtung 1500m Freistil, am Dienstag bewies die 21 Jahre alte Magdeburgerin im WM-Finale in Fukuoka (JPN) einmal mehr ihr großes Potenzial auf der längsten aller Beckenstrecken. Mit 15:54,58 Minuten kam Gose auf Platz sechs in der Welt an, ihre nicht einmal drei Wochen alte Bestzeit von den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Berlin (15:56,80) verbesserte sie dabei noch einmal um mehr als zwei Sekunden.
„Ich bin wirklich gespannt, was die Trainer jetzt sagen, was Bernd (Berkhahn, Anm. d. Red.) jetzt sagt. Ich denke, dreimal hintereinander in so kurzer Zeit unter 16 Minuten zu bleiben (im WM-Vorlauf war Gose am Vortag 15:59,67 geschwommen, Anm. d. Red.), ist schonmal ein guter Anfang. Jetzt nochmal eine kleine Bestzeit, mal schauen, was da noch kommt”, war Gose zu Recht zufrieden mit ihrem Auftritt. „Die Freude über die Bestzeit überwiegt. Ich taste mich da jetzt so langsam ran, und es war mein erstes Finale bei so einem großen internationalen Wettkampf. Ich denke, ich kann da noch mehr meine Stärken zeigen und den Anschluss da vorne bei den Mädels finden. Dafür heißt es jetzt einfach, weiter zu trainieren und kleine Schritte vorwärts zu machen.”
Gose war von Bahn zwei aus ins Rennen gegangen und schwamm ihr eigenes Tempo, während vorne Titelverteidigerin Katie Ledecky (USA) von Anfang an aufs Gas drückte und zunächst sogar noch unter ihrem eigenen Weltrekord lag. Die Amerikanerin dominierte das Rennen, am Ende hatte sie eine halbe Bahn Vorsprung auf die Zweitplatzierte Simona Quadarella (ITA/15:43,31). Es war Ledeckys fünftes WM-Gold in Serie auf dieser Strecke, ihre Siegeszeit von 15:26,27 war die drittbeste je erzielte Leistung. Isabel Gose war zunächst Fünfte. Bis zur Halbzeit des Rennens hatte sie sich dann schon auf Rang vier vorgearbeitet, doch die Französin Anastasiia Kirpichnikova und Li Bingjie aus China drückten von hinten, während die lange Zeit Drittplatzierte Lani Pallister (AUS) vorne zurückfiel, so dass das Feld auf den letzten 500 Metern noch einmal kräftig durchgemischt wurde. Am Ende sicherte sich die Chinesin Bronze in 15:45,71.
Lucas Matzerath löst das nächste Finalticket
Eine neue Bestzeit erzielte am Dienstagnachmittag (MESZ) auch Lucas Matzerath. Der 23-Jährige von der SG Frankfurt schwamm das Halbfinale über 50m Brust in 26,89 Sekunden und konnte seinen erst im Vorlauf aufgestellten Hausrekord nochmals um fünf Hundertstel verbessern. Insgesamt war es die viertschnellste Zeit der beiden Halbfinalläufe – Matzerath hat damit nach dem fünften Platz über 100m Brust am Vortag ein weiteres Finalticket gelöst. Auf den 50 Metern stand er im vergangenen Jahr bereits im Endlauf und wurde in Budapest (HUN) damals Sechster.
„Ich gebe natürlich immer mein Bestes. Nach heute Morgen war mir klar, dass da noch was drin ist, denn abends kann ich immer noch ein bisschen mehr investieren als morgens. Dementsprechend war ich sehr zufrieden mit der Leistung, obwohl sich das Rennen heute früh etwas besser angefühlt hat als jetzt. Da hatte ich ein bisschen mehr Griff im Wasser. Ich denke, dass ich im Anfangsbereich jetzt die Frequenz ein bisschen zu hoch hatte und nicht ganz den Druck auf die Hand gekriegt habe. Aber das war nochmal Bestzeit, ich bin mehr als zufrieden. So kann es weitergehen, damit lässt sich morgen was anfangen”, sagte Matzerath. Fast schon traditionell hatte der 2,01-Meter-Mann die langsamste Reaktionszeit des Feldes, kam danach aber umso stärker auf. Entsprechend formulierte er auch sein Ziel für das Finale: „Ich werde weiter versuchen, unter meiner Zeit zu bleiben, werde nochmal schauen, ob ich den Start schneller hinkriege, damit ich gleich vorne bei den anderen dabei bin und nicht so eine Aufholjagd habe. Es wird ein spannendes Rennen, das kann ich schon versprechen.” Die schnellste Zeit im Halbfinale zeigte mit 26,20 Sekunden der Chinese Qin Haiyang, der auch schon die 100m gewinnen konnte.
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