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26.01.2024

JUNIOREN-WM: Illmann entscheidet Kopf-an-Kopf-Rennen mit Hannighofer erneut für sich

• Fünf Medaillen für den BSD an WM-Tag zwei
• Candrix / Kwofie siegen in beiden Wertungen
• Filipszki / Siebert Vize-Weltmeisterinnen
• Deutschland schließt WM mit insgesamt elf Medaillen ab

© Bildnachweis: Viesturs Lacis

St. Moritz (bsd, hb/21.01.2024) Sechsmal Edelmetall gestern, fünfmal heute: Der Erfolgslauf des deutschen Bob-Nachwuchses bei der IBSF Junioren-Weltmeisterschaft auf der einzigartigen Natureisbahn von St. Moritz fand am zweiten Tag eine eindrucksvolle Fortsetzung.

An der Spitze entbrannte erneut ein extrem spannender Zweikampf zwischen den beiden deutschen Viererbobs: Die Teams der Piloten Hans Peter Hannighofer (mit Theo Hempel, Colin Sauerbrei und Tim Becker) und Maximilian Illmann (mit Henrik Proske, Felix Dahms und Paul Walschburger) schenkten sich nichts und lieferten sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Zur Halbzeit führte Hannighofer noch mit 28 Hundertstel Vorsprung, am Ende lag er nur 0,05 Sekunden hinter dem neuen Junioren-Weltmeister Max Illmann. Bronze sicherte sich wie schon gestern im Zweier das Team des Schweizer Piloten Timo Rohner (+ 0,89). Direkt dahinter kamen die beiden weiteren BSD-Schlitten ins Ziel: Laurin Zern mit Marvin Paul, Alexander Schaller und Marvin Orthmann als Vierte (+ 1,09) sowie Alexander Czudaj mit Adrian Lüdtke, Tim Kesseler und Nino Vogel als Fünfte (+ 1,51). Zern war nach Lauf eins noch Dritter gewesen, verpasste WM-Bronze am Ende um zwei Zehntel. Insgesamt bestritten 13 Viererbob-Teams aus sieben Nationen die Junioren-Weltmeisterschaft. Mit 147,43 km/h gehörte Sieger Illmann, der gestern bereits im Zweier gewann, die Tages-Höchstgeschwindigkeit. Die U23-Wertung ging Rumänien mit Pilot Andrei Nica, der im U26-Beweb aller Konkurrenten Letzter (+ 5,30) geworden war.

Im Zweierbob der Damen waren Charlotte Candrix und Cynthia Kwofie nicht zu bezwingen: Das Duo aus Alpenrod und Köln setzte sich am Ende mit über einer halben Sekunde vor ihre BSD-Teamkolleginnen Diana Filipszki (bereits gestern Zweite im Monobob) und Lauryn Siebert (+ 0,35), die vor einer Woche mit Pilotin Lisa Buckwitz an der gleichen Stelle im Weltcup-Einsatz stand. Bronze ging an Monobob-Weltmeisterin Debora Annen mit Anschieberin Julie Maria Leuenberger (+ 0,73). U23-Gold ging ebenfalls an Candrix / Kwofie, hier vor Annen/Leuenberger (+ 0,73) und die Rumäninnen Popescu / Sarbu (+ 2,00).

Die Stimmen

Maximilian Illmann: „Im ersten Lauf sind wir wirklich sehr gut gestartet und haben’s oben super getroffen. Unten raus lief’s nicht mehr gut, weil es bei mir und meinem ersten Anschieber Henrik Proske Probleme beziehungsweise Missverständnisse mit den Sitzpositionen gab. Ich saß sehr hoch und sah wenig. Dadurch wussten wir aber auch, dass für den zweien Lauf Potenzial vorhanden war. Ich dachte mir, jetzt lässt du es kacheln, schaust gar nicht mehr – am Ende hat’s gereicht. Darüber bin ich sehr glücklich.“

Hans Peter Hannighofer: „Wir waren überrascht, nach dem ersten Lauf so weit vorn zu liegen. Wir hatten unmittelbar vor dem Start noch einen Anschieber-Wechsel, da Erik Leypold einen Krampf in der Wade hatte. Colin Sauerbrei ersetzte ihn. Dann war’s eine sehr solide Fahrt. Im Zweiten sind wir ein wenig ums berühmte Starteck und aus den Snakes gerutscht. Ansonsten war ich eigentlich sehr zufrieden, hinten raus wurde es ein sehr enges Rennen. Leider haben wir nicht gewonnen, aber ich gönn’s dem Max natürlich.“

Charlotte Candrix: „Ich bin mega zufrieden und stolz, auf die gesamte Teamleistung, da gehört natürlich meine Anschieberin Cynthia dazu. Wir haben zwei Top-Starts hingelegt, da hatten wir freilich gleich mal einen kleinen Vorsprung. Ich hatte einfach Spaß am Fahren, hatte die ganze Zeit ein Lächeln im Gesicht, weil es hier so traumhaft ist.“

Diana Filipszki: „Ich weiß leider nicht, warum es heute nicht zum Sieg gereicht hat, vielleicht an den Kufen, den Wetterbedingungen – die Fahrten waren jedenfalls gut. Da gab’s kein Verbesserungspotenzial, weil alles sauber gewesen ist. Vielleicht klappt’s beim nächsten Mal besser.“

Junioren-Cheftrainer Andreas Zschocke: „Nach gestern wieder ein sehr erfolgreicher Tag für uns. Beginnend mit den Damen, die wirklich vom Start weg die beste Leistung dieser Woche abgerufen haben. Am Ende gewinnen Charlotte und Cynthia verdient. Aber auch Diana und Lauren lieferten hervorragend ab, am Start nahe den Weltcup-Zeiten, das war ganz großer Sport. Der Vierer der Männer war spannend, erwartungsgemäß ein Zweikampf zwischen Hans Peter und Max, die das Rennen am Ende auch unter sich ausmachten. Auch der Laurin und der Alexander (seine erste WM) fuhren ein tolles Rennen und sorgten für eine außergewöhnlich gute, geschlossene Mannschaftsleistung. Ein großes Dankeschön gilt dem Betreuerstab, der medizinischen Abteilung, den Bahntrainern, der Mechanik, die den Athleten die Basis für diese Erfolge bereiteten.“

- Quelle: www.bsd-portal.de
– Text: Hans-Joachim Bittner


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