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06.03.2017

Hallen-EM: GOLD! Cindy Roleder bewahrt bei Fehlstart-Drama die Nerven

Cindy Roleder hat in Belgrad die ganze Routine und Souveränität einer Vize-Weltmeisterin und Europameisterin ausgepackt: Im Finale über 60 Meter Hürden ließ sie sich bei der Hallen-EM auch nicht von drei gescheiterten Startversuchen aus der Ruhe bringen und holte Gold. Pamela Dutkiewicz jubelte über Bronze, Ricarda Lobe machte als Sechste die herausragende deutsche Bilanz perfekt.

Alina Talay, Cindy Roleder und Pamela Dutkiewicz (v.l.n.r.)
© Bildnachweis: facebook

Schon die Vorrunden verliefen denkwürdig: Zum ersten Mal seit 1986 und damit zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung schafften mit Ricarda Lobe (MTG Mannheim), Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) und Cindy Roleder (SV Halle) drei deutsche Athletinnen den Einzug in ein Hallen-EM-Finale.

Im Vorlauf hatte Pamela Dutkiewicz zuvor in 7,86 Sekunden für die zweitschnellste Zeit gesorgt, die jemals in einem Vorlauf einer Hallen-EM erzielt wurde. Im Halbfinale hatte dann Cindy Roleder (7,89 sec) im nationalen Duell knapp die Nase vorn. Mit der besten Zeit der Halbfinals aber zog Titelverteidigerin Alina Talay (Weißrussland) in die Runde der besten Acht ein. Es war alles bereitet für den Showdown. Cindy Roleder mit Nerven wie Drahtseilen.

Doch was im Finale zunächst folgte, war ein kleines Fehlstart-Drama: Die Sprinterinnen waren schon fast an der zweiten Hürde, als der erste Startversuch zurückgeschossen wurde. Die Norwegerin Isabelle Pedersen wurde zunächst disqualifiziert und musste schon die Bahn verlassen, kehrte dann aber doch wieder in den Startblock zurück. Auch der nächste Versuch wurde mit einem Rückschuss abgebrochen, wieder stiegen anschließend alle acht Athletinnen in die Blöcke, ein weiteres Mal wurden sie gebeten aufzustehen. Erst dann fiel der finale Startschuss.

Cindy Roleder zeigte sich gänzlich unbeeindruckt von den Irritationen am Start und konnte sich wieder einmal auf ihr Weltklasse-Finish verlassen. In 7,88 Sekunden entthronte sie ihre gute Freundin, die Weißrussin Alina Talay (7,92 sec), die nach zwei Titeln in Folge diesmal mit Silber vorlieb nehmen musste.

Pamela Dutkiewicz jubelt über Bronze

Spannend wurde es im Kampf um Bronze. Als schließlich der dritte Platz verkündet wurde, hallte ein Jubelschrei durch die Halle – und der kam von Pamela Dutkiewicz (7,95 sec). Die Wattenscheiderin, die bei der Hallen-DM in Leipzig in 7,79 Sekunden schlagartig ins Rampenlicht gestürmt war, bewies mit Bronze, dass sie endgültig in Europas Spitze angekommen ist. Auch Ricarda Lobe präsentierte sich als Sechste in 8,03 Sekunden (nur vier Hundertstel über Bestleistung) ein weiteres Mal in starker Form.

Der Hürden-Wettbewerbe von Belgrad wurde somit zum besten Hallen-EM-Auftritt der deutschen Hürdensprinterinnen seit der Wiedervereinigung. Cindy Roleder tritt mit ihrem Gold in die Fußstapfen von Carolin Dietrich, die 2011 unter ihrem Mädchennamen Nytra den Titel gewonnen hatte. Zwei deutsche Medaillen gab es zuletzt 1986, als die Deutsche Hallenrekordlerin Cornelia Oschkenat und Kerstin Knabe, beide für die ehemalige DDR am Start, ebenfalls Gold und Bronze gewonnen hatten.


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