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26.10.2017

100 Jahre Handball in Deutschland

Zukunftsweisende Weichenstellung: Der DHB will auf seinem 32. Bundestag „Perspektive 2020+“ verabschieden

© Bildnachweis: DOSB

Der Deutsche Handballbund (DHB) will auf seinem 32. Ordentlichen Bundestag am kommenden Wochenende in Berlin die Weichen für die Zukunft stellen und kann dabei gleichzeitig auf die 100-jährige Geschichte des Handballspiels in Deutschland zurückblicken. Der Geburtsort des Spiels liegt mitten in Berlin, ganz genau im Lehrervereinshaus in der Alexanderstraße 41 unmittelbar in der Nähe des Alexanderplatzes. Hier wurden am 29. Oktober 1917 auf Vorschlag des Berliner Turnfunktionärs Max Heiser (1879-1921) vom Ausschuss für Frauen- und Mädchenturnen des Berliner Turnraths erstmals Regeln unter der Bezeichnung Handball für Frauen verabschiedet. Die deutlich körperbetonte Spielvariante für Männer auf großem Spielfeld wurde erst zwei Jahre später in der Regie des Berliner Diplom-Sportlehrers Carl Schelenz (1890-1956) an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin fortentwickelt.

Pünktlich zum 100. Geburtstag bzw. zum Start in das neue Jahrhundert kommen die Delegierten des größten Handballverbandes der Welt wieder nach Berlin – zum Arbeiten und zum Feiern: Der Bundestag wird bereits am Freitag, 27. Oktober, mit zahlreichen Gremiensitzungen eingeleitet, bevor der parlamentarische Teil am Samstag folgt: Nach dem Festvortrag des Sportwissenschaftlers Prof. Dr. Detlef Kuhlmann (Leibniz Universität Hannover) zum Thema „100 Jahre Handball in Deutschland: Zukunft braucht Tradition“ folgt die Abarbeitung einer umfänglichen Tagesordnung u.a. mit der „Perspektive 2020+“ als zentralem Beratungsgegenstand.

Durch die Installierung eines hauptamtlichen Vorstandes mit dem Präsidium als Aufsichtsrat sollen die Strukturen im DHB weiter modernisiert und professionalisiert werden, wie dies bereits in etlichen anderen Mitgliedsorganisationen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bzw. beim DOSB selbst der Fall ist. Mit zusätzlichen personellen Ressourcen und Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den DHB-Landesverbänden will man sich im Verband zukünftig ganz besonders der zentralen Aufgabe der Mitgliedergewinnung und -bindung bei derzeit rückläufigen Mitgliederzahlen widmen.

Die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag am Sonntag, 29. Oktober, beginnen mit einem Festbrunch in der Humboldt-Box, wo sich die DHB-Familie mit Präsidium, den Delegierten und wei-teren geladenen Gästen versammelt und sich Handball-Stars von gestern und von morgen u.a. in einer Talkrunde ein Stelldichein geben: Andrea Bölk (früher Buxtehuder SV), Weltmeisterin von 1993, sowie die beiden Weltmeistertorhüter Carsten Lichtlein (heute VfL Gummersbach) und Henning Fritz (zuletzt Rhein-Neckar Löwen) werden ebenso dabei sein wie die U17-Europameisterin Lea Neubrander (SG H2Ku Herrenberg).

Am Sonntagnachmittag finden aus Anlass des runden Jubiläums dann noch zwei Länderspiele der Nationalmannschaften in der Max-Schmeling-Halle in Berlin statt: Um 14.30 Uhr spielen zunächst die Männer gegen Spanien, um 17.30 Uhr folgt das Spiel der Frauen gegen die Niederlande – quasi als Appetizer auf die 23. Frauen-Weltmeisterschaft, die vom die 1. bis 17. Dezember 2017 in Deutschland mit Spielorten u.a. in Leipzig, Magdeburg und Hamburg ausgetragen wird. Die nächste Weltmeisterschaft der Männer findet 2019 länderübergreifend in Deutschland und Dänemark statt auf deutscher Seite mit Spielen in Berlin, München, Köln und Hamburg. Der Deutsche Handballbund wurde am 1. Oktober 1949 in Mülheim an der Ruhr gegründet und hat seinen Sitz in Dortmund. Erster Präsident bis 1955 war Willi Daume, von 1950 bis 1970 u.a. auch Präsident des Deutschen Sportbundes.

Der Landessportbund (LSB) Berlin und der Handball-Verband Berlin laden unter dem Motto „100 Jahre Handball in Berlin“ zum Auftakt der Feierlichkeiten am Donnerstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr in die Gerhard-Schlegel-Sportschule des LSB am Priesterweg in Berlin-Schöneberg ein, um in einer Mischung aus Talkrunde und Buchpräsentation auf die Entwicklung des Handballspiels in Deutschland und speziell in Berlin (in Ost und West) zurückzublicken.

Neben Prominenten aus der Berliner Handballszene (wie u.a. Wolfgang Böhme, Stefan Kretzschmar, Kristina Richter, Wolfgang Braun) kommen hier auch noch ganz andere in Berlin lebende (und zu der Veranstaltung eingeladene) Persönlichkeiten mit ihrer „Handballkarriere“ zu Wort: Alt-Bundespräsident Joachim Gauck, der frühere ARD-Sportmoderator Waldemar Hartmann, der TV-Journalist Dr. Hajo Schumacher (alias Achim Achilles) und der Schriftsteller Christoph Heim – sie alle sind in der gerade erschienenen Anthologie „100 Jahre Handball. 50 handverlesene Texte zum Spiel“ (Hildesheim 2017: arete) vertreten, aus der Herausgeber Detlef Kuhlmann vortragen wird.


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